Bei der Jahreshauptversammlung 2025 des Gartenbauvereins Hofstetten

im Gasthof Bauer wurde auch ein neuer Vorstand gewählt: Der langjährige Kassier Stefan Waldmüller, der Schriftführer Simpert Streller sowie die Beiräte Rosi Kaupp, Ralf Lückmann und Andreas Gangauf stellten sich nicht wieder zur Wahl. Dafür aber Michael Falk und Connie Kilcher als 1. und 2. Vorsitzende. Als Kassier wurde Sebastian Kurpiers gewählt, als Schriftführer Hans Miehling und als Beiräte Werner Budde und Sabine Weigt. Die neuen Kassenprüfer sind die alten: Martin Schroll und Rupert Klinger. Alle Abstimmungen erfolgten einstimmig und per Akklamation, die Wahl wurde von Bürgermeister Roland Sammüller geleitet. Anschließend bedankte sich Michael Falk bei den Ausgeschiedenen für ihre Unterstützung und überreichte  jeweils eine Flasche Wein.

Die neue Vorstandschaft
Ehrung langjähriger Mitglieder

In seinem bebilderten Rückblick auf die Aktivitäten des Gartenbauvereins des vergangenen Jahres ließ Michael Falk noch einmal die zahlreichen Aktionen und Tätigkeiten des Gartenbauvereins aufleben, eine ganze Reihe davon in Kooperation mit dem Bund Naturschutz, der Kirchenstiftung Hofstetten, der Bücherei Hofstetten und dem Kindergarten Hofstetten. Die Aktivitäten sind unter www.hofstetten.de gut dokumentiert. Die Anwesenden waren sich einig: Das war eine sehr unterhaltsame Jahreshauptversammlung 2025, bei der auch der Kassenprüfer Rupert Klinger über den Tag berichtete, an dem ihm von Sozialministerin Ulrike Scharf das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, als erstem Hofstetter.

Dank an den Kassier Stefan Waldmüller
Dank an den Schriftführer Simpert Streller

Die Versammlung hatte mit dem Kassenbericht begonnen, der sich kurz so zusammenfassen lässt: Der Verein steht finanziell gut da. Die Vorstandschaft konnte entlastet werden.  Es folgte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Bürgermeister Sammüller verlieh Urkunden und Ehrennadeln an Josef Rößler (40 Jahre), Josef Meixner (50 Jahre), Albert Nißl (50 Jahre) und Simon Schmidt (50 Jahre).

Rupert Klinger berichtet.

Wichtelweg gebaggert, geschottert und gerüttelt

Die Starkregenereignisse im letzten Jahr hatten dazu geführt, dass der so beliebte Wichtelweg in Hofstetten teilweise unpassierbar geworden war, jedenfalls das Stück vom Wichtelwegparkplatz bis zum Waldrand. Der Starkregen hatte so viel Ackerland auf den Weg gespült, dass ein Durchgang teilweise nicht mehr möglich war.

Mit großem technischen Aufwand wurde nun dieser Weg, aber auch der Weg zum alten Fußballplatz von diesem Schlamm befreit. Am nächsten Tag dann wurden über 80 Tonnen Schotter der Größe 0-16 mm angefahren und von zwei Baggern auf den Wegen ausgebracht. Aktive des Gartenbauvereins Hofstetten verteilten dabei mit eisernen Harken das Material gleichmäßig auf den Wegen.

Der Weg wird geschottert.
Gerüttelt macht den Unterschied.
Der Weg wird ausgebaggert.
Etwa dreißig Tonnen Schotter

Am dritten Tag der Aktion wurde der Schotter von den Aktiven des Gartenbauvereins mit zwei Rüttlern verdichtet und zwar auf beiden Wegen vom Parkplatz und auf dem Parkplatz des Wichtelweges selbst.

Der Weg wird gerüttelt.
Auch der Parkplatz wird überarbeitet.

Dank des finanziellen Einsatzes der Gemeinde und der ehrenamtlichen Tätigkeit der Aktiven des Gartenbauvereins ist der Wichtelweg nun wieder frei zugänglich, rechtzeitig zum Frühjahrsbeginn. Selbstverständlich wird es eine Weile dauern, bis der Zugang so harmonisch eingewachsen sein wird, wie der Boden des Wichtelweges, der vor wenigen Jahren ebenso präpariert worden ist.

Eva war die erste Gartenbauvereinsvorsitzende

war die pointierteste Bemerkung von Thomas Janscheck in seinem sehr informativen und gleichzeitig ungemein unterhaltsamen Vortrag “Weißt Du nicht, dass die Bäume das Leben eines Landes sind?”.

Zu diesem Vortrag des Diplom-Ingenieurs (FH) der Fachrichtung Gartenbau kamen am Donnerstag, den 13.02.2025, mehr als sechzig Interessierte in das Sport- und Jugendzentrum Hofstetten. Eingeladen hatte der Gartenbauverein Hofstetten.

Die Vorstellung
Im Vortrag

Weiter ging es zur Goggolori-Birne, eine früher im Werdenfelser Land weit verbreitete Birnensorte. Sie war auch ein bayerischer Hochzeitsbaum, der zur Vermählung geschenkt Fortpflanzung symbolisierte. In den Goggolori-Birnen saßen aber auch die Goggolori, bayerische literarische Sagen-Gestalten, die ihren Schabernack mit den Vorbeikommenden trieben.

In den Religionen spielen Bäume seit jeher eine besondere Rolle. Dieses Thema leitete Thomas Janscheck durch das Gedicht von Hermann Hesse “Bäume sind Heiligtümer” ein. Dass der Erkenntnisbaum die Sesshaftwerdung des Menschen symbolisiert, indem Eva Adam den Apfel reicht und alles Alte in Frage stellt, führte zu der Aussage, dass damit Eva die erste Gartenbauvereinsvorsitzende auf der Welt war.

Biergartenlied

Sie können die Bücher von Herrn Janscheck problemlos im Buchhandel oder über Amazon beziehen. Ferner war er mehrfach Gast in der Fernsehsendung “Wir in Bayern”, siehe https://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/sendung505120.html und https://www.br-klassik.de/programm/fernsehen/ausstrahlung-1790890.html und https://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/sendung-2929498.html.

Thomas Janscheck

Als Thomas Janscheck 1998 im Rahmen seiner Diplomarbeit über die Mythologie von Bäumen „Baumgeschichten“ sammelte, wurde ihm bewusst, wie vielfältig diese Beziehungsformen der Menschen zu Bäumen sein können. Seither sammelt er Baumgeschichten aus allen Gegenden Bayerns. 

Thomas Janscheck ist ein begnadeter Erzähler und man konnte während seiner Erzählungen förmlich das Lagerfeuer knistern hören, um das alle Teilnehmer gefesselt von seinen Geschichten saßen.

Er begann mit der Vorstellung der Rasselnuss, aus deren Holz seit vielen Jahren Taschenrosenkränze hergestellt werden. Allerding hatten  bereits die Kelten um 500 vor Christus eine Gebetskettentradition aus eben diesem Material. Der Rahmen für die ikonischen Heiligenbilder Georgiens, aber auch in Belarus, ist typischerweise aus der Rasselnuss gefertigt. Im bajuwarischen Raum wurden ihre Kerne als Pistazienersatz verwendet.

Thomas Janscheck berichtete von der Vitamin C-Rose PiRo3, mit deren Hilfe der in der früheren Sowjetzone grassierende  Mangel an Vitamin C in der Bevölkerung beseitigt wurde. Ein Gärtnermeister in Pillnitz hatte sie gezüchtet, deren Hagebutten wahre Vitamin-C-Bomben sind, sogar im Vergleich zu Zitronen.

Themengerechte Plätzchen

Und so reihte sich Geschichte an Geschichte: über die Bedeutung der Linde als Anfang und Ende der Siegfried-Sage, die Dorflinde als früherer Dorfmittelpunkt und Treffpunkt der Gemeinde, heute abgelöst durch den Wertstoffhof (hier spricht der Eingeweihte), über botanisches Grundwissen, historische Berufe, die mit der Verarbeitung von Bäumen zu tun hatten (Harzer, Picher), die Herkunft von Städtenamen wie Holzkirchen (Kirche im Wald), ein Foto des letzten Holländer-Baumes aus Bayern, aus dem in Holland ein Schiffsmast hergestellt wurde bis hin zur Einführung des bayerischen Biergartenbaumes, der Kastanie, die letzten Endes auf den französischen Sonnenkönig Ludwig, den 14. zurückgeht. 

Es würde völlig den Rahmen sprengen, hier auf alle Details des Vortrags einzugehen. Man muss Thomas Janscheck live erleben. Aber schöner als mit einem Ausblick auf den hoffentlich bald möglichen Besuch eines Biergartens konnte der Vortrag nicht enden.